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Ich möchte einen Hund

So, höchste Zeit, dass ich mich hier auch mal zu Wort melde. Wer ich bin? Ich bin Herrchen und hatte mit Hunden bisher gar nichts am Hut.

„Ich möchte einen Hund.“ Dies war die Antwort meiner Frau auf meine alljährliche Frage bezüglich besonderer Wünsche zum Weihnachtsfest. Aha, sie hätte gerne einen Hund. Ok, verstanden, aber wie soll das denn bitte funktionieren? Beide berufstätig und gerne im Urlaub zu fernen Zielen unterwegs. Dazu gerade in eine neue Wohnung gezogen und das passende Designersofa gekauft. Nee, nee, das wird wohl eher nichts. Aber vielleicht bringt der Weihnachtsmann ja eine schöne Halskette von Tiffany mit einem herzigen Hundeanhänger dran…

Diese Geschichte wiederholte sich noch ca. drei Weihnachtsfeste, dann hatte ich es begriffen: Wunsch ist Wunsch und drei Mal Hund bedeutet tatsächlich Hund!

„Gut mein Schatz, ich habe es verstanden. Lass uns überlegen, einen Hund anzuschaffen.“ Puh, hatte ich das wirklich gerade eben gesagt? Nun galt es meine Verhandlungsposition so gut wie möglich auszubauen: „Also, wenn schon Hund, dann nur einer, der auch was kann, z.B. mit mir joggen gehen. Bloß keinen Kläffer, ach ja, und optisch soll er auch was hermachen. Fürs Gassigehen bin ich nicht zuständig und ich möchte nie hören, wir können dieses oder jenes nicht machen, weil wir nun einen Hund haben.“ So viel zur Theorie.

Nach längerer Recherche, Züchterbesuchen, Auswahlgesprächen und Erfahrungsaustauschen mit anderen Hundebesitzern ist der kleine Welpe dann bei uns zuhause eingezogen. Er schaute mich freudestrahlend mit seinen bernsteinfarbenen Knopfaugen an, fiepste kurz und pinkelte dann schwanzwedelnd vor mir auf den Fußboden. Frei nach dem Motto: Ich wohne jetzt hier und wer bist du?

Wer ich bin? Ich bin Herrchen und seit neuestem auch Hundeversteher.

Und wer bist du?
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Buch-Tipp

Buchcover Das Welpenbuch von Katharina von der Leyen

Sie spielen mit dem Gedanken, sich einen Welpen anzuschaffen? Sie halten sich Tag und Nacht in einschlägigen Hundeforen auf, um sich auf die Situation vorzubereiten? Sie nerven Ihre Bekannten, die schon einen Hund haben und planen bereits stapelweise Bücher zu lesen?

Nicht notwendig, denn EINS reicht völlig aus, und zwar das hier:

“Das Welpenbuch – Der beste Start ins Hundeleben” von Katharina von der Leyen, Okt. 2013 aus dem GU Verlag.

Das schön gestalte Buch bereitet den neuen Hundebesitzer auf übersichtlichen 163 Seiten auf alles vor, was man über einen Welpen, dessen Anschaffung, Entwicklung und Erziehung wissen muss, manchmal auch knallhart mit ganz viel Witz und Charme, wenn es da heißt „…Sie brauchen Zeit, Geduld und Humor, gute Nerven, Klarheit, einen Plan und einen Wischmop.“

Das turbulente Leben mit einem Welpen beschreibt Frau von der Leyen aus Ihrer ganz persönlichen Sicht als Hundeexpertin und Journalistin. Dabei betont sie gerne, dass es Ihre Erfahrungen sind und nicht das Non Plus Ultra für jedermann ist. Denn: jeder Hund ist anders.

Das Buch ist in drei Kapitel aufgeteilt:

  1. Welpenalarm (Bitte lange vor der Anschaffung eines Welpen lesen!)
  2. Das Hundekind zieht ein
  3. Lernen fürs Leben: Hundeerziehung

Nützliche Tipps wie Welpenausstattung, Glaubensfragen, Erziehungsratgeber, Listen wie zum Bsp. die wichtige Notfall-Apotheke sind in einem farblichen Kästchen hervorgehoben, sodass der Leser das wichtigste schnell wiederfindet. Süße Welpenbilder steigern die Vorfreude auf den eigenen!

Wer sich nicht sicher ist, ob er sein Leben mit einem Welpen teilen möchte, sollte dieses Buch unbedingt lesen, denn es beschreibt die nackte Wahrheit ohne Wimpernzucken wie anstrengend es ist! Das Aufziehen eines Welpen ist kein Zuckerschlecken. Und das kann ich wahrlich bestätigen! Aber wenn man mit viel Herz und Verstand, die reichlichen Tipps aus dem Buch anwendet, werden Sie sehen- na ja vielleicht nicht sofort, weil sie total übermüdet sind- aber etwas später, wenn der Welpe aus dem Gröbsten raus ist, dass es sich gelohnt hat, die Tipps zu beherzigen und konsequent durchzuziehen.

Manch einer ist besser geschaffen für einen erwachsenen Hund, der nicht alle 2 Stunden Pipi muss und das auch noch auf seinem teuren Teppich… Auch ich war oft am Rande der Erschöpfung, murmelte im Halbschlaf was von „Zurückbringen“ und bot ihn meiner Nachbarin im Gegenzug zu ihrem nervigen Sohn an. Aber am Ende haben sich all die Mühen und Entbehrungen gelohnt! Sie werden sehen.

Und ganz wichtig: Sie sind nicht alleine! Und was Sie durchmachen ist gaaanz normal.

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Zeckenalarm

Frühlingszeit gleich Zeckenzeit. Kein Wunder also, dass mich meine Gassigeh-Freunde ständig auffordern, doch mal etwas über diese üblen Blutsauger und deren Bekämpfung zu schreiben. Eine wichtige Sache, ganz gewiss. Aber um ehrlich zu sein, habe ich so meine Schwierigkeiten, mich diesem Thema zu nähern:

Zum einen habe ich diesbezüglich selbst (noch) nicht genügend Erfahrungen gesammelt und zum anderen ekeln mich diese Viecher bis zum Haaransatz!

Da packt mich regelrecht die Schreibblockade.

Erst heute Morgen musste ich halb verschlafen mit ansehen, wie unser Rüde genüsslich und voller Gier eine mit Blut gefüllte Zecke vom Fußboden lutschte. Grrrrrr!!! Und das auf nüchternen Magen!! Igitt. Da werde ich bestimmt schlecht von träumen und bevor ich zu Bett gehe, jeden Quadratzentimeter meines Bettlakens nach dunklen Punkten absuchen…

Eines aber kann ich Ihnen zu diesem Thema mit auf den Weg geben: Es gibt Möglichkeiten wie wir uns und unsere Vierbeiner vor den von Zecken übertragenen Krankheiten schützen können.

Eine FSME-Impfung beim Hausarzt (wohnt man in einem FSME-Risikogebiet übernimmt die Krankenkasse in der Regel die Kosten) ist beispielsweise eine gute Vorsorgemaßnahme, um das Risiko einer FSME-Erkrankung zu verringern.

Hier können Sie sich erkundigen, ob sie in einem gefährdeten FSME-Gebiet wohnen oder reisen:

https://www.zecken.de/de/fsmerisikogebiete-deutschland

Ebenso gibt es für Hunde zahlreiche Mittel im Fachhandel und der Apotheke, die einen wirksamen Schutz gegen Zeckenbisse bilden. Holen Sie sich einfach den Rat Ihres Tierarztes ein.

An dieser Stelle würde ich mich über Ihre Tipps gegen eine natürliche Zeckenbekämpfung freuen! Was gibt uns die Natur gegen einen Zeckenbefall?

Denn auch beim Vierbeiner können Zecken Krankheiten übertragen, die sehr schwer verlaufen und im schlimmsten Fall sogar zum Tode führen können. Und das wollen Sie doch sicher nicht, oder?

Ich wünsche Ihnen einen zeckenfreien Start in den Sommer und genießen Sie die sonnigen Tage!

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Der erste Besuch beim Hundefrisör sollte gut vorbereitet sein

Terrier mit Afro-Perücke. Vier Hände mit Friseur-Accessoires sind um ihn herum.

Es ist Anfang Februar: Emil (10 Monate alt) fusselt, dass nur so die Fetzen fliegen, wenn er sich schüttelt!  Willkommen im Fellwechsel. Ich komme mit dem Saugen der Wohnung nicht mehr nach und denke, „es muss dringend Abhilfe her. So geht das nicht weiter. Eine Putzfrau muss her!“ Die wünsche ich mir schon lange, aber mein Mann ist strikt gegen eine fremde Person im Haus. Da ist guter Rat teuer und so rufe ich meine Mutter an.

Mutti ist auch schon seit fast 20 Jahren Frauchen.  Sie besitzt nun den 2. Bearded Collie in ihrem Leben. Beardies sind bekannt für eine sehr intensiven Fellpflege- meine Mutter dafür übrigens nicht! Ich will damit sagen, Sie und auch ihr Hund gehen gerne zum Haarstylisten, wenn sie nicht mehr Herr der Lage (Haare) sind.

Also, sie ist bestens hundeerprobt und immer für einen Ratschlag gut. Sie rät mir, den Hund zum Hundefrisör zu geben, um ihn mal richtig ausbürsten oder trimmen zu lassen. Gesagt, getan. In der Nähe hat ein neuer Hundefrisör aufgemacht. Den teste ich nun! Etwas Bammel habe ich schon, wenn ich mich an die vielen unansehnlichen Ergebnisse der Beardies meiner Ma denke…„Nicht jeder Frisör kann, was Frisöre können!“ – So ein bekannter Slogan der Frisör-Innung vor ein paar Jahren. Übrigens hat man diesen mal zu mir gesagt als ich mit verunglückter Haarfarbe als „Notfall“ bei meinem Frisör auftauchte…ich werde das nie vergessen. Einfach peinlich war das!

Aber nun zurück zum Hundefrisör. Auf diese Fragen sollten Sie bereits bei der Terminvereinbarung achten, denn die unterscheiden einen guten von einem schlechten:

  • Was ist es für eine Rasse?
  • Wie alt ist er?
  • Ist das Ihr erster Besuch beim Hundefrisör?
  • Ist er ängstlich oder gar krank?
  • Nimmt er sich genug Zeit für Ihren ersten Besuch? Mindestens 2 Stunden sollten Sie einkalkulieren.

Wichtig zu wissen ist, dass nicht jedes Fell gleich behandelt werden darf. Ein guter Hundefrisör weiß das! Welpenfell ist anders beschaffen als das eines erwachsenen Hundes. Sie lassen ja bei ihrer dreijährigen Tochter auch keine Dauerwelle machen! Trimmen kann bei einigen Felltypen Schäden hervorrufen, wovon sich das Fell nie erholen wird.

Und Sie erkundigen Sie besser vorher wie lange er schon tätig ist, wo und wie er den Beruf erlernt hat und ob er sich noch regelmäßig weiterbildet. Auf einer guten Homepage sollten diese Fakten stehen. Und zu guter Letzt: Die Chemie muss natürlich zwischen Mensch-Hund und Frauchen stimmen.

Ich bringe die Trimmanleitung meiner Züchterin zum ersten Besuch mit. Wir gehen gemeinsam alle Punkte durch, dabei merke ich bereits wie gut vorbereitet meine Frisörin ist und bin schon beruhigt, bevor sie überhaupt die Schere angesetzt hat. Besser kannst es gar nicht gehen!

Sie weiß ganz genau wie ein Welsh Springer Spaniel geschnitten werden muss, ohne dass er nach dem Schneiden aussieht wie ein Pudel, der an einem Schönheitswettbewerb teilnimmt.

Wie unser Welshie die 180 minütige Prozedur überstanden hat und wie er danach aussah, berichte ich bei nächsten Mal!

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Das haarige Frühjahr

weiße Apfelblüten unter blauen Himmel

April- offiziell hat nun der Frühling begonnen: Endlich!

Es bleibt länger hell, die Welt wird wieder bunter und wärmer – für Haus, Hund und Herrchen auch deutlich dreckiger und haariger. Der Fellwechsel gehört aber nun einmal bei den meisten Hunden dazu und hat man die richtigen Werkzeuge, Wundermittel und Geheimtricks fällt der Frühjahrsputz auch gar nicht mehr so schwer. Ich muss gestehen, es ist nicht wirklich ein Frühjahrsputz, sondern eher eine kleine Routine, die ich wöchentlich, ja in ganz haarigen Zeiten auch gerne (ungerne) täglich anwenden muss. Was sind nun meine kleinen Wunderhelfer für die vielen losen Haare?

Für den Hund:

  • Was auf jeden Fall schon einmal hilft, ist eine besonders gute Fellpflege – gerne draußen, es sei denn, man bevorzugt fliegende Wollmäuse in der Wohnung. Ich war selbst erstaunt, wie viele Haare beim Bürsten richtig tief aus dem Fell und der Unterwolle rauskamen. Die Fellpflege ist natürlich von Rasse zu Rasse unterschiedlich, ihr wisst bestimmt am Besten, was Eurer Hund braucht und was auch für Euch gut funktioniert und zeitlich passt.
  • Trotzdem finde ich bei allen Felltypen eine weichere Bürste  ganz gut, die vor allem die schon losen Haare vom Haarkleid gut entfernt und nebenbei die Talgproduktion ein wenig anregt. Das Fell glänzt dann wunderschön! Schmerzendes Ziepen gehört der Vergangenheit an und es juckt nicht mehr so stark.
  • Ein kostspieliger und nervenaufreibender Besuch- für Frauchen und Hundchen- beim Hundefrisör kann auch helfen. Dort kann der Hund getrimmt werden oder das Fell wird in einer sehr langen Prozedur einfach nur ausgekämmt…diese Story erzähle ich Euch aber ein anderes Mal!
  • Baden hilft auch schon, aber bitte nicht so oft. Ob beim Hundefrisör oder im eigenen Wellnessbereich. Naßmachen, Shampoonieren und Fönen- da fliegen die Fetzen bzw. das lose Haar oder das schon abgestorbene geht schnell den Abfluss runter.

Für Herrchen: 

  • Eine klebende Fusselrolle scheint hier zuerst einmal das Offensichtliche zu sein, funktioniert auch gut, aber ich bin inzwischen davon abgekommen. Der ganze Müll muss für mich nicht unbedingt sein und es geht auch ohne sehr gut.  Meistens schmeißt man das ganze Dinge weg, weil man nicht mehr die passenden Rollen dafür findet. Wenn es mal schnell gehen soll, greife ich einfach kurz zu meiner langlebigen Kleiderbürste und dann kann es losgehen.
  • Wenn ich aber schon vorher weiß, dass ich später noch unter Leute möchte und in meinem schwarzen Kleid nicht aussehen möchte, als trage ich Hundepelz, greife ich gerne auf den Geheimtrick meiner Freundin zurück: den Wäschetrockner. Warum sich das Fusselsieb nicht mal zu Nutze machen? Einfach die trockene (!) Kleidung vor dem Tragen (auch super vor dem Waschen) kurz im Schongang hineingeben und der Trockner erledigt den Rest.

Für Haus, Hab und Gut:

  • Ich glaube nicht, dass ein super teurer “Tierhaarsauger” unbedingt nötig ist, bis jetzt hat mein gewöhnlicher Staubsauger auf glatten Oberflächen (Fußboden, Glattleder…) einen sehr guten Job gemacht.
  • Für raue oder weiche Oberflächen (Filz, Stoff…) benutze ich ganz gerne Gummihandschuhe oder einen Duschabzieher. Einfach über die Oberfläche streichen und die Haare bleiben daran sehr gut hängen. Bei mir hat dieser Trick auch super im Auto funktioniert!
  • Ansonsten einfach Decken über Sofa, Bett, oder die Autositze legen und mit denen dann das Trocknerverfahren machen!
  • Für meine Teppiche benutze ich draußen den guten alten Teppichklopfer. Je nach Oberfläche funktioniert saugen oder der Gummihandschuh bestimmt auch da!

Ich hoffe, es ist der ein oder andere neue Trick für Dich dabei und vielleicht hast Du auch noch andere Wunderhelfer, die ich bis jetzt noch nicht entdeckt habe?

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10 Dinge, die Frauchen sich neu anschafft

Ein Arm mit Hand. Sie trägt fünf bunte Tüten.

Als neue Hundebesitzerin muss man nicht nur für seinen neuen Hausbewohner jede Menge einkaufen, sondern auch für sich selbst ein paar neue Dinge shoppen, die man vorher nicht besessen hat, weil unnötig, weil uncool. Hier Frauchens persönliche Top-Ten aus dem ersten Hundejahr:

10. bequeme (!) Gummistiefel

9. Thermosocken für die Gummistiefel

8. Thermohandschuhe mit verstärkten Einsatz an der Handfläche, damit man die Leine besser halten kann und der Wollhandschuhe durch die Leine nicht aufribbelt

7. leichte Jogginghose, in der man auch schlafen kann, da nachts keine Zeit ist, sich was ordentliches anzuziehen, wenn der Welpe muss!

6. stylischer Rucksack von Ölend für die Trainingsutensilien in der Hundeschule- Handtasche geht nur, wenn man 8 Arme hat

5. Kleiderbürste

4. mehrere Shorts für den Sommer mit Taschen- vergesst Kleidchen ohne Taschen- wohin sollten da Schlüssel, Handy, Poo-Bags, Spielzeug und Leckerlis?

3. ein neues Handy, da das alte beim Toben im Wald verloren ging…

2. wind- und regendichte Wachsjacke von Barbour– ein MUSS für jeden Besitzer eines Jagdhundes

und definitiv auf Platz 1 ist:

ein größeres Auto! Wie z.Bsp. ein SUV von KIA.

Indem problemlos die Hundebox in den Kofferraum passt und die Einkäufe auf die Rücksitzbank Platz finden. Ein Auto mit einem mindestens 500-l-Kofferraum muss es sein. Vorher war das leider in Frauchens kleinem Peugeot 206 nicht der Fall. Wenn sie vergaß, dass ich hinten mitfuhr, musste der Einkauf auf den Beifahrersitz gestapelt werden…eine Getränkekiste auf dem Sitz, darauf gestapelt die ZEWA-Küchenrollen, darauf die Palette Kaffeekapseln, darauf….

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Der lange Weg zur Stubenreinheit

Welpe guckt unschuldig. Finger zeigt auf Pipi-Pfütze.

Kaum hat man für seinen Welpen alles Nötige (und auch Unnötige) besorgt, ihn in voller Vorfreude abgeholt, in sein neues Heim gebracht, mit Bettchen, Napf und definitiv zu vielen Kuschel- und Spielzeugen bekannt gemacht, wird man gleich zu Beginn mit einer der wichtigsten Aufgaben eines Welpenbesitzers konfrontiert: Lassie stubenrein bekommen! Mit der Stubenreinheit ist es so eine Sache… spätestens beim ersten Pfützchen auf dem Boden – Glückwunsch all denen die keinen verlegten Teppichboden haben , wird einem bewusst, dass das Thema doch nicht so leicht ist, wie vielleicht gedacht!

Aber ich sage nur: Gute Vorbereitung ist die halbe Miete! Deckt Euch am besten gleich ordentlich mit Küchenrolle und Essigreiniger ein – meine täglichen Begleiter auf der Mission Stubenreinheit. Eigentlich wundert es mich, dass es im Heimtierfachhandel noch kein Küchenrollen-Abonnement gibt, würde sich prima im Welpen-Starterpaket machen! In Kombination mit Essigreiniger oder Desinfektionsspray kann ich so wenigstens verhindern, dass der Welpe den Platz neben unserem Sofa als SEIN Plätzchen entdeckt. Ansonsten den Welpen ständig im Auge behalten. Nach dem Fressen, Spielen, Schlafen, oder wenn man das Gefühl hat, es könnte jetzt Zeit sein, muss es schnell gehen, richtig SCHNELL!  Wenn man erkennt, dass der Welpe muss, muss er auch wirklich SOFORT, oder es ist, bis man bei ihm angelangt ist, auch schon zu spät. An Schuhe und Jacke anzuziehen braucht man noch nicht einmal denken, das klappt sowieso nicht!

Sollte es mal wieder zu knapp gewesen sein, erstmal das Pfützchen lassen, Wuffi direkt unter den Arm klemmen, und nichts wie raus! So klappt es besser mit der Verknüpfung: “Geschäftchen = draußen” – und das Pfützchen rennt eh nicht weg.

Zurück im Haus ist es dann Zeit zu versuchen(!) dem kleinen Unfall mit Essigreiniger und Papiertuch an den Kragen zu gehen. “Wisch und weg” ist hierbei leider leichter gesagt als getan, denn der kleine Hund findet das weiße, nasse, sich bewegende Ding natürlich höchst spannend! Man muss also wischen und dabei gleichzeitig mit Ellbogen und Füßen den Welpen davon abhalten durch sein Pfützchen zu laufen, (sodass ich dann die ganze Wohnung wischen darf), das Papier zu fressen, oder den ganzen Essigreiniger aufzuschlecken. Hierbei erweist sich eine unterstützende Hand oder eine Hundebox als sehr hilfreich!

Hat es aber doch einmal geklappt und der Welpe hat sein Geschäftchen brav draußen erledigt, wird dieser Erfolg natürlich gebührend gefeiert (ungefähr gleichzusetzen, wie ein Gewinn in der Lotterie). Klar, guckt der ein oder andere Nachbar schon einmal komisch, aber die meisten haben nur ein Grinsen auf den Lippen, wenn sie mich nach 20 Minuten schon wieder die Treppen runter poltern und im Garten jubeln hören. Seitdem das Hündchen da ist, habe ich zumindest mal alle Nachbarn kennengelernt! Ein Welpe ist ein wahrer Türöffner.

Nun gut, tagsüber ist das Eine, nachts wird es dann noch eine Stufe schwieriger, (es sei denn, man gehört zu denen, die einen verwunschenen Welpen haben, der von 0 bis 6 Uhr morgens gleich durchschläft). In der ersten Zeit hat mir vor allem eines gut gedient: der Laufstall. Bei uns war es ein gebrauchter Babylaufstall. Eine Flugbox, oder ein Welpenkennel gehen aber genauso gut – das Ding ist wirklich Gold wert! Hundeli tapst nicht die ganze Nacht durch die Wohnung und sollte er mal müssen, weckt er einen schon auf, denn ins eigene Bett macht man dann doch nicht so gerne.

Aber egal wie viele schlaflose Stunden, Pfützchen und Küchenrolle es kostet (bei uns waren es zu Höchstzeiten 1,5 Rollen pro Woche) – dran bleiben! Die Zeit geht vorüber, beim Einen schneller, beim Anderen weniger schnell und irgendwann, wenn sich der Welpe vor die Tür stellt, oder zu winseln beginnt, wenn er muss, hat man es geschafft! Das Gröbste zum Thema Stubenreinheit ist überstanden!

Hier nochmal die wichtigsten Tipps zusammengefasst:

  • Vorsorgen: ordentlich Küchenrolle und Essigreiniger besorgen, kleinere Teppiche, Fußmatten vor der Dusche am besten vorübergehend wegräumen
  • Immer nach dem Schlafen, Spielen, oder Fressen mit dem Welpen nach draußen
  • Auch wenn ein Pfützchen entstanden ist, den Welpen sofort nach draußen bringen, um die richtige Verknüpfung zu schaffen.
  • Jedes Pfützchen mit puren Essigreiniger wegwischen, damit der Geruch ganz entfernt wird
  • Wenn der Welpe draußen gemacht hat, ordentlich loben!
  • Nachts hilft ein begrenzter Raum, damit der Welpe auf sich aufmerksam macht, wenn er muss.
  • Durchhalten und nochmals durchhalten. Irgendwann (4-5 Monate) ist es geschafft und der Welpe zeigt an, wenn er nach draußen muss.
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Ein Welpe ist ein wahrer Türöffner

Golden Retriever Welpe kaut auf Fussball rum

Das Phänomen Welpe:

Einem kleinen Welpen zu widerstehen ist sehr schwer! Für mich unmöglich! Ein kleines flauschiges Etwas, das mit seinen großen runden Kulleraugen gerade erst die Welt entdeckt und mit den kurzen krummen Beinchen schwankend durch die Gegend tapst! Es ist auch egal, wie sich der Kleine benimmt, ob er nun hochspringt, oder voller Neugier am Schuh nagt, es wird ihm alles verziehen! Denn er ist nun mal ein Welpe! Ein Welpe, der  uns mit seiner neugierigen, verträumten und verspielten Art alle sofort um den Finger wickelt.

Der Welpe als Kontaktbörse:

Mit so einem kleinen Hund hat man sofort alle Blicke bei sich…egal ob im Wald oder Wohngebiet, man kommt mit jedem ins Gespräch! Man begegnet Menschen, die man nie hätte treffen wollen, aber auch Menschen, die man sonst vielleicht nie getroffen hätte. Was ich in 4 Jahren, die ich nun hier wohne nicht geschafft habe, hat der Hund in 2 Wochen erreicht… Ich habe tatsächlich meine Nachbarn kennengelernt! Ich weiß jetzt, wer überhaupt hier wohnt und wer davon auch einen Hund hat, wen ich gerne treffe und wen weniger! Ich bin mir sicher, dass auch mich nun jeder kennt (mich nicht zu bemerken ist auch wirklich schwer)…immerhin laufe ich mit einem alle anziehenden Welpen durch die Gegend und poltere auf der Mission Stubenreinheit alle 20min mit meinem kleinen Hund unter den Arm geklemmt durch das Treppenhaus und bin ansonsten auch ständig im Garten zu finden! Jeder, der auch nur kurz aus dem Fenster gelugt hat, ist dem Welpen sofort verfallen. Seitdem gehören nette Gespräche über den Zaun oder kleine Kinder, die mich fragen, ob sie mal streicheln, oder mit Emil spielen dürfen zu meiner Tagesordnung dazu. Und ganz ehrlich, ich möchte das nicht mehr missen! Bei uns sind die Leute sonst eher verschlossen, jeder macht irgendwie sein Ding und begegnet man sich zufällig im Treppenhaus, oder muss ein Paket abholen, grüßt man freundlich! Das war es aber dann auch. Durch Emil hat sich das alles total geändert, man quatscht ein bisschen und verabredet sich vielleicht auch mal zum Sonntagskaffee!

Freundschaft geht durch den Hund:

Selbst wenn man keinen Welpen hat, lernt man auch mit einem erwachsenen Vierbeiner ständig neue Leute kennen. Wir haben durch Spaziergänge im Wald und unsere Besuche in der Hundeschule so viele nette Menschen kennengelernt! Da die Meisten selbst Hundebesitzer sind, hat man auch gleich ein gemeinsames Thema…und sind wir mal ehrlich: lustige Geschichten über unseren Hund Emil gehen doch eigentlich nie aus!

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Das welpensichere Haus

Eine halbe Ewigkeit ist es schon her, dass wir uns auf unseren Familienzuwachs vorbereitet haben. Vorbereitet heißt, dass wir uns nicht einfach für einen Hund entschieden haben- los, jetzt wird einer aus dem Tierheim geholt, sondern wir haben ein halbes Jahr vor Einzug ein Fachbuch über Welpen gelesen, gegoogelt, was man alles für ein Hundebaby in den ersten Wochen braucht, die eigene hundeerfahrene Mutter ständig sonntags am Telefon gelöchert und letztendlich sind wir sogar auf „Informationstour“ in den einschlägigen Fachgeschäften am Ort gewesen. Ich war sehr überrascht, wie die Verkäufer strahlten, wenn man ihnen erzählt, dass ein neues Hundebaby in den Stuttgarter Raum ziehen wird- auch wenn’s noch gar nicht geboren war! Sogar Tipps von anderen Kunden habe ich bekommen und natürlich musste ich immer Rasse, Herkunft und später natürlich auch ein Welpenfoto aus der Wurfkiste zeigen. Jeder war sehr entzückt und gewillt, endlos Auskunft über ihre welpengerechten Produkte zu geben, ja einige rieten mir sogar von unnützen Dingen ab, die der Welpe (noch) nicht braucht oder es eh gleich zerlegen wird.

Aber jetzt zur eigentlichen „Vorbereitung“ des Hauses bzw. in unserem Fall unserer 150 qm großen Maisonett-Wohnung, in der viele Dinge stehen, die uns lieb und teuer sind:

Da wären zu erst die Schuhe meines Mannes! Ja, SEINE Schuhe, nicht die der Frau. In der Vergangenheit betonte er schon immer, wenn ich auch nur den Wunsch äußerte, dass ich einen Hund haben möchte, dass der aber nicht an seine Schuhe dürfe! Dafür hätte ich Sorge zu tragen, ansonsten müsse dann der Hund wieder ausziehen…das klingt hart. Ich weiß. Die Latte wurde gleich sehr hoch gehängt, denn Flur, Schlafzimmer und diverse Schränke sind voll von seinen teuren Italoschlappen- allesamt büro- und laufstegtauglich.

Schuhe immer in Sicherheit bringen!

Also schlug ich vor- um Ärger im Vorfeld zu vermeiden, die Stücke, die es nicht mehr in einen abschließbaren Schrank geschafft hatten, in durchsichtige Stapelboxen zu verstecken. Gesagt, getan. IKEA sei Dank! Bis heute, nun ist der Welpe 7 Monate alt, hat er keinen teuren Schuh angeknabbert- nur die alten Hausschuhe ein Paar Havaianas meines Mannes. Aber da sagte ich nur: „Selbst schuld.“ Hättest du die mal auf die Treppenstufen gestellt- so wie ich meine Tag ein, Tag aus.

 

Und da kommen wir auch schon zu Punkt 2 der Hauspräparierung: Die Treppe.

Die Treppe geht bei uns intern nach oben zum Wohnzimmer und hat offene, glatte Holzstufen. Eine Todesrutsche für jeden Welpen- auch für die ganz großen unter ihnen. Außerdem sollte ein Welpe wegen des weichen Knochengerüsts keine Treppen laufen. Gerade das Hinabsteigen ist ungesund. Bitte tragen Sie den kleinen Kerl mindestens bis zum 6. Monat- auch wenn’s dann wirklich schwer wird! Somit werden frühzeitig Hüftgelenksprobleme verhindert oder reduziert, wenn nicht genetisch vorbelastet. Ihr Hund wird es Ihnen im Alter danken!

Es wird immer empfohlen, Treppen mit einem Babygitter zu sichern. Auch wenn es nicht chic ist, das ist ein MUSS. Wir haben uns von Freunden eins leihen können. Richtig heißt es übrigens „Türschutzgitter“.

Oft können Sie die Gitter ohne Schrauben zwischen Wand und Treppengeländer spannen- das hält unwahrscheinlich gut. Ich wollte es vorher auch nicht glauben, aber es tut seinen Dienst. Gefunden auf otto.de:

https://www.otto.de/p/safety-1st-tuerschutzgitter-easy-close-wood-73-80-5-cm-534769622/#variationId=-26953192

Jenseits des Gitters liegt nun das unerreichbare Paradies für Mensch und Hund: das Wohnzimmer mit einer gemütlichen Sofalandschaft. Diese neu und teuer. Ein weiteres Tabu für den Vierbeiner…aber dazu später mehr, wie sich bei uns zu Hause „Tabus“ in Luft aufgelöst haben. O-Ton meines Mannes „Hier dürfen nur Lebewesen rauf, die einen Daumen haben.“

Punkt 3 ist kurz erklärt:

Alles, was unterhalb einer Tischkante steht und man nicht möchte, dass es angesabbert, zerbissen oder gefressen wird, wird höher gestellt oder in Schubladen verstaut. Negativ an der ganzen Sache ist, dass ich bis heute Dinge vermisse, weil ich nicht mehr weiß, wo ich sie versteckt habe…

 

…ach eins noch und es tut mir echt Leid, dies sagen zu müssen: Wer Teppichböden hat, hat bereits verloren- sorry!!