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Ein Welpe ist ein wahrer Türöffner

Golden Retriever Welpe kaut auf Fussball rum

Das Phänomen Welpe:

Einem kleinen Welpen zu widerstehen ist sehr schwer! Für mich unmöglich! Ein kleines flauschiges Etwas, das mit seinen großen runden Kulleraugen gerade erst die Welt entdeckt und mit den kurzen krummen Beinchen schwankend durch die Gegend tapst! Es ist auch egal, wie sich der Kleine benimmt, ob er nun hochspringt, oder voller Neugier am Schuh nagt, es wird ihm alles verziehen! Denn er ist nun mal ein Welpe! Ein Welpe, der  uns mit seiner neugierigen, verträumten und verspielten Art alle sofort um den Finger wickelt.

Der Welpe als Kontaktbörse:

Mit so einem kleinen Hund hat man sofort alle Blicke bei sich…egal ob im Wald oder Wohngebiet, man kommt mit jedem ins Gespräch! Man begegnet Menschen, die man nie hätte treffen wollen, aber auch Menschen, die man sonst vielleicht nie getroffen hätte. Was ich in 4 Jahren, die ich nun hier wohne nicht geschafft habe, hat der Hund in 2 Wochen erreicht… Ich habe tatsächlich meine Nachbarn kennengelernt! Ich weiß jetzt, wer überhaupt hier wohnt und wer davon auch einen Hund hat, wen ich gerne treffe und wen weniger! Ich bin mir sicher, dass auch mich nun jeder kennt (mich nicht zu bemerken ist auch wirklich schwer)…immerhin laufe ich mit einem alle anziehenden Welpen durch die Gegend und poltere auf der Mission Stubenreinheit alle 20min mit meinem kleinen Hund unter den Arm geklemmt durch das Treppenhaus und bin ansonsten auch ständig im Garten zu finden! Jeder, der auch nur kurz aus dem Fenster gelugt hat, ist dem Welpen sofort verfallen. Seitdem gehören nette Gespräche über den Zaun oder kleine Kinder, die mich fragen, ob sie mal streicheln, oder mit Emil spielen dürfen zu meiner Tagesordnung dazu. Und ganz ehrlich, ich möchte das nicht mehr missen! Bei uns sind die Leute sonst eher verschlossen, jeder macht irgendwie sein Ding und begegnet man sich zufällig im Treppenhaus, oder muss ein Paket abholen, grüßt man freundlich! Das war es aber dann auch. Durch Emil hat sich das alles total geändert, man quatscht ein bisschen und verabredet sich vielleicht auch mal zum Sonntagskaffee!

Freundschaft geht durch den Hund:

Selbst wenn man keinen Welpen hat, lernt man auch mit einem erwachsenen Vierbeiner ständig neue Leute kennen. Wir haben durch Spaziergänge im Wald und unsere Besuche in der Hundeschule so viele nette Menschen kennengelernt! Da die Meisten selbst Hundebesitzer sind, hat man auch gleich ein gemeinsames Thema…und sind wir mal ehrlich: lustige Geschichten über unseren Hund Emil gehen doch eigentlich nie aus!

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Das welpensichere Haus

Eine halbe Ewigkeit ist es schon her, dass wir uns auf unseren Familienzuwachs vorbereitet haben. Vorbereitet heißt, dass wir uns nicht einfach für einen Hund entschieden haben- los, jetzt wird einer aus dem Tierheim geholt, sondern wir haben ein halbes Jahr vor Einzug ein Fachbuch über Welpen gelesen, gegoogelt, was man alles für ein Hundebaby in den ersten Wochen braucht, die eigene hundeerfahrene Mutter ständig sonntags am Telefon gelöchert und letztendlich sind wir sogar auf „Informationstour“ in den einschlägigen Fachgeschäften am Ort gewesen. Ich war sehr überrascht, wie die Verkäufer strahlten, wenn man ihnen erzählt, dass ein neues Hundebaby in den Stuttgarter Raum ziehen wird- auch wenn’s noch gar nicht geboren war! Sogar Tipps von anderen Kunden habe ich bekommen und natürlich musste ich immer Rasse, Herkunft und später natürlich auch ein Welpenfoto aus der Wurfkiste zeigen. Jeder war sehr entzückt und gewillt, endlos Auskunft über ihre welpengerechten Produkte zu geben, ja einige rieten mir sogar von unnützen Dingen ab, die der Welpe (noch) nicht braucht oder es eh gleich zerlegen wird.

Aber jetzt zur eigentlichen „Vorbereitung“ des Hauses bzw. in unserem Fall unserer 150 qm großen Maisonett-Wohnung, in der viele Dinge stehen, die uns lieb und teuer sind:

Da wären zu erst die Schuhe meines Mannes! Ja, SEINE Schuhe, nicht die der Frau. In der Vergangenheit betonte er schon immer, wenn ich auch nur den Wunsch äußerte, dass ich einen Hund haben möchte, dass der aber nicht an seine Schuhe dürfe! Dafür hätte ich Sorge zu tragen, ansonsten müsse dann der Hund wieder ausziehen…das klingt hart. Ich weiß. Die Latte wurde gleich sehr hoch gehängt, denn Flur, Schlafzimmer und diverse Schränke sind voll von seinen teuren Italoschlappen- allesamt büro- und laufstegtauglich.

Schuhe immer in Sicherheit bringen!

Also schlug ich vor- um Ärger im Vorfeld zu vermeiden, die Stücke, die es nicht mehr in einen abschließbaren Schrank geschafft hatten, in durchsichtige Stapelboxen zu verstecken. Gesagt, getan. IKEA sei Dank! Bis heute, nun ist der Welpe 7 Monate alt, hat er keinen teuren Schuh angeknabbert- nur die alten Hausschuhe ein Paar Havaianas meines Mannes. Aber da sagte ich nur: „Selbst schuld.“ Hättest du die mal auf die Treppenstufen gestellt- so wie ich meine Tag ein, Tag aus.

 

Und da kommen wir auch schon zu Punkt 2 der Hauspräparierung: Die Treppe.

Die Treppe geht bei uns intern nach oben zum Wohnzimmer und hat offene, glatte Holzstufen. Eine Todesrutsche für jeden Welpen- auch für die ganz großen unter ihnen. Außerdem sollte ein Welpe wegen des weichen Knochengerüsts keine Treppen laufen. Gerade das Hinabsteigen ist ungesund. Bitte tragen Sie den kleinen Kerl mindestens bis zum 6. Monat- auch wenn’s dann wirklich schwer wird! Somit werden frühzeitig Hüftgelenksprobleme verhindert oder reduziert, wenn nicht genetisch vorbelastet. Ihr Hund wird es Ihnen im Alter danken!

Es wird immer empfohlen, Treppen mit einem Babygitter zu sichern. Auch wenn es nicht chic ist, das ist ein MUSS. Wir haben uns von Freunden eins leihen können. Richtig heißt es übrigens „Türschutzgitter“.

Oft können Sie die Gitter ohne Schrauben zwischen Wand und Treppengeländer spannen- das hält unwahrscheinlich gut. Ich wollte es vorher auch nicht glauben, aber es tut seinen Dienst. Gefunden auf otto.de:

https://www.otto.de/p/safety-1st-tuerschutzgitter-easy-close-wood-73-80-5-cm-534769622/#variationId=-26953192

Jenseits des Gitters liegt nun das unerreichbare Paradies für Mensch und Hund: das Wohnzimmer mit einer gemütlichen Sofalandschaft. Diese neu und teuer. Ein weiteres Tabu für den Vierbeiner…aber dazu später mehr, wie sich bei uns zu Hause „Tabus“ in Luft aufgelöst haben. O-Ton meines Mannes „Hier dürfen nur Lebewesen rauf, die einen Daumen haben.“

Punkt 3 ist kurz erklärt:

Alles, was unterhalb einer Tischkante steht und man nicht möchte, dass es angesabbert, zerbissen oder gefressen wird, wird höher gestellt oder in Schubladen verstaut. Negativ an der ganzen Sache ist, dass ich bis heute Dinge vermisse, weil ich nicht mehr weiß, wo ich sie versteckt habe…

 

…ach eins noch und es tut mir echt Leid, dies sagen zu müssen: Wer Teppichböden hat, hat bereits verloren- sorry!!