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Der Maschsee

Der Maschsee in Hannover. Ein kommt kommt auf einen zu.

In unserer schönen Landeshauptstadt Hannover gehe ich sehr gerne und zu jeder Jahreszeit mit meinem Hund Linda um den Maschsee. Der Weg beläuft sich auf ungefähr sechs Kilometer und ist wunderbar abwechslungsreich.

Die Befestigung des Ufers besteht zu einem großen Teil aus einer circa kniehohen Mauer, die von Spaziergängern zum Sitzen und Verweilen genutzt wird. Und liebend gern auch von Linda frequentiert wird.

Sobald wir am Nordufer um die Kurve biegen und der lange Weg entlang des Sees mit der niedrige Mauer vor uns liegt, ist Linda oben auf und marschiert die lange Strecke auf der Mauer mit Vergnügen.

Sie freut sich, erhöht zu gehen und in das unter ihr liegende Wasser zu blicken. Dort ziehen dicke Karpfen ihre Bahnen, Enten schnattern und paddeln, alles sehr interessante Dinge, die es zu beobachten gilt.

Im Frühjahr, das Wetter war kalt, aber  gut zum Spazierengehen, bogen wir wieder einmal um die Nordkurve.

Linda sprang beherzt auf die Mauer, ich war entzückt – mein Hund!!!

Stolz blickte ich umher, um die Reaktionen der um uns herumgehenden Menschen zu erörtern. Diese kleinen, kurzen Gespräche sind immer sehr nett, lustig und ich mag sie sehr.

Linda stand auf der Mauer, blickte hinab zu den Karpfen, ich ging langsam los und Linda ging mit.

Ich bin ein leidenschaftlicher Fotograf. Mit meinem Handy bilde ich ein festes Team zum Festhalten sämtlicher Dinge, die für mich Erinnerungswert haben.

So auch nun: Linda im Vordergrund, auf der Mauer, mutig blickend, dahinter der Eisblaue kühle Maschsee mit dem Stadion in der Ferne…ein wunderbares Bild, was es festzuhalten galt.

Ich drehte mich um, weg von der Mauer und Linda, um mein Handy aus der Tasche zu ziehen…ein bisschen umständlich, da ich Lindas Leine hielt, eine Tasche und nun noch nach dem Telefon kramte, da gab es ein merkwürdiges Geräusch…es platschte!

Ich drehte mich schnell um, das Geräusch war sehr nah und ich befürchtete Schlimmes…und so war es dann auch.

Der Hund war bei einer Drehung auf der Mauer zu Wasser gegangen. Die Leine mitsamt dem leeren Halsband baumelte über der Mauer, ein eigentlich witziger Anblick.

Wenn, ja, wenn nicht mein Hund nun fast zwei Meter unter mir im Wasser paddelnd seine Kreise gezogen hätte.

Ich spürte ein aufkommendes Gefühl von Panik, obwohl Linda eine ausgezeichnete Schwimmerin ist und auch sehr gerne im Wasser ist. „Aber wie bekomme ich sie da nun heraus..?“

Das Wasser war kalt, nicht eisig, aber kalt, und ich erwog, vor Panik ein leicht getrübter Blick, über die Mauer und in das Wasser zu springen.

Ich habe keine Kinder, aber ich glaube, das Gefühl, wenn ein Kind aus Versehen ins Wasser fällt, ist mit meinem gleich gewesen.

Ich rannte oberhalb des Wassers hin und her, keine Leiter, die ins Wasser führte, zu tief um sich über die Mauer zu beugen und den Hund herauszuziehen… und wenn auch, wo dann anfassen zum Ziehen..?

Immerhin ist Linda wohlgenährt und bringt satte 11 Kilo auf die Waage. Und nass..??

Eine schlimme Situation, ich litt und war verzweifelt… doch als ich wieder zu Linda herunterblickte, sah ich die Kleine locker an der Mauer entlang  kraulen.

„Was ist das denn..?”

Linda, total entspannt, paddelte los, dabei ab und an, immer wieder an die Mauer stoßend, natürlich wollte sie gerne zu mir hoch.

Was für ein Glück!

Ich ergriff die Chance und feuerte sie wie ein Trainer den gesamten langen Weg entlang der Mauer an, lobte, machte Versprechungen und Linda paddelte….

Der Blick von ihr, immer wieder zu mir heraufschauend, war herzzerreißend und absolut witzig.

„Wie lange soll ich jetzt hier noch so schwimmen? Warum holst du mich nicht raus..?“ schien er zu sagen… und was wohl die entgegenkommenden Spaziergänger dachten, wer im Maschsee dort trainierte…!?!

Es war eine sehr lange Strecke, bestimmt zweihundert Meter, bis endlich die Mauer abgelöst wurde von dem lockeren Uferbereich, an dem Linda ohne Probleme an Land gehen konnte.  Das tat sie dann auch, ich nahm sie glücklich in Empfang und ging schnellstens mit ihr zum Auto, um sie in warme Decken zu hüllen.

Alles in Allem muss ich schon sagen, dass Linda dieses Ereignis sehr viel entspannter weggesteckt hat als ich…

…mein kleiner, toller Hund!!!

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Jahreszeiten mit Hund

Tja…Spazierengehen…

…für mich seid Kindheitstagen eigentlich eine Sache, die schwer überbewertet war. Mit den Eltern, bzw. zwischen den Eltern als kleines Kind durch den herbstlich kühlen oder den tief verschneiten Wald zu stapfen, hm… das war nicht so spannend. Die Eltern unterhielten sich, ich war mir selbst überlassen und daher auch immer froh, wenn nach einer Stunde oder auch mal etwas mehr, der Gang endlich ein Ende fand.

Mit zunehmendem Alter wurde ich autark, und entschied für mich, an diesen unleidlichen und langweiligen Ausflügen nicht mehr teilzunehmen.

Das blieb Jahrzehnte so. Ich vermisste nichts, huschte ab und zu mal mit dem Fahrrad durch den Wald, um eine Strecke abzukürzen, aber ansonsten hielt ich mich fern.

Ich bin ein Stadtkind.

Gehe gerne zum shoppen in die Stadt, mir macht Asphalt keine Angst, ich bin mindestens einmal in der Woche in der Stadt und genieße die Zeit dort.

Vor 10 Jahren dann hatte ich  endlich meinen Mann soweit, dass auch er einen Hund haben wollte…

Ich lockte ihn mit solchen Versprechen wie: „Der Hund wird uns schlanker machen…!“

Oder: „Wie gesund wir leben werden, wenn wir erstmal jeden Morgen mit dem Hund durch den Wald walken…“ Ok.

Der Hund wurde schnell gefunden, Linda war eine spanische Mischung, natürlich der süßeste Hund, den es gab.

Wir haben den Anschaffungsmonat absichtlich in den Juni gelegt, damit wir eine gute und lange Anlaufzeit bei bestem Sommerwetter hatten und uns an drei Spaziergängen pro Tag gewöhnen konnten.

So begann also unsere Zeit mit Linda. Und meine Liebe zu unserem Wald. Wie sehr liebe ich unsere Spaziergänge bei JEDEM Wetter! Im Frühling, wenn die ersten hellgrünen Spitzen zuerst an den Büschen und dann an den Bäumen erscheinen. Der matschige Boden, gerade noch mit Eis bedeckt, trocknet und ein erster Duft nach Erde, würzig und kräftig entfaltet sich.

Der Hund rennt aufgeregt über den Boden, die Nase gesenkt, auf der Suche nach Mäuselöchern und wer weiß was noch…

Lebensfreude, sie zu beobachten.

Im Sommer, wenn auf den Straßen die schwere Wärme liegt, der Wald aber angenehm kühl und dunkel ist, die Sonne, die ein bisschen durch das Blätterdach  Glitzerstrahlen auf den Boden zaubert.

Der Wald im Herbst.

Herbst….. Pilzgeruch in der Luft, feiner Regen, der sich auf den Blättern sammelt und

zu dicken Tropfen auf mich und Linda herabfällt. Der Hund, unbeeindruckt von dem

sogenannten schlechten Wetter, beinahe fröhlich durch den Matsch laufend,

immer und immer unermüdlich schnüffelnd, steckt mich mit seiner guten Laune an…

Und der Winter.

Wie unangenehm, sich in mehrere Schichten Kleidung zu hüllen. Keine Lust, in die Kälte zu gehen. Kann mir irgendjemand den Gassigang abnehmen..? BITTE!!!

Aber was soll’s, der Hund muss raus, ich gehe…und kaum bin ich im Wald, erwartet uns  eine dicke Schneedecke, noch unberührt, wir beide die ersten…drehe mich um, sehe dicke Stapflöcher von meinen Stiefeln und viele kleine Hundefusslöcher…

Sie springt und rennt, freut sich über den Schnee, mit dem Kopf im Schnee, nach Schneebällen jagend, pures Glück, ich sehe es genau. Dann sind wir wieder zu Hause, ich frage mich kurz, warum ich eigentlich vorhin nicht raus wollte, finde keine Antwort. Der Hund liegt erschlagen vom Spaziergang am warmen Ofen, räkelt sich wohlig und beginnt leise zu schnarchen.

Kurzer Szenenwechsel:

Ich bin im Urlaub, liege am Pool, chille entspannt, alles top. Der Hund zu Hause bei Oma und Opa bestens aufgehoben, brauch mir keine Sorgen zu machen. Aber nach einigen Tagen beginnt es in mir, das Gefühl:

Ich brauch den Spaziergang mit meinem Hund… raus in den Wald, zügiges Gehen, dunkles Blätterdach über mir, duftender Waldboden unter mir, der Hund neben mir.

Wie viele Tage noch…? Ah, bald….