Veröffentlicht am Schreiben Sie einen Kommentar

Warum Emil Emil heißt


oder: Der Name ist Programm!

Mein Mann durfte den Namen unseres Hundes aussuchen. Denn ich hatte schon das Vergnügen, ihn aus 7 Welpen in der Wurfbox auszuwählen.

Für die Namensfindung hatten wir uns auf folgende Kriterien geeinigt:

  1. Kein typischer Hundename wie Bello, Rex oder Wuffi
  2. Er sollte auf “i” enden, da ich gelesen hatte, dass ein Hund dann besser auf seinen Namen hört

Bevor wir unseren Welshie abholen durfte, fuhren wir nach Dänemark in den Urlaub. Auf dem Rückweg sollte es dann so weit sein.

Auf der langen Autofahrt gen Norden, rief mein Mann auf der A7 bei Kassel plötzlich: „Emil soll es heißen!“

„…ok…endet nur stumm auf “l”, ein helles “i“ ist drin“, dachte ich im Stillen und stimmte begeistert zu.

Warum nun „Emil“?

Jetzt im Nachhinein finden wir und auch viele Freunde und sogar fremde Passanten, dass Emil zu unserem aufgeweckten Hund sehr passt.

Zum Namen gibt es natürlich eine kleine Geschichte bzw. eine Kindheitserinnerung von meinem Mann. Übrigens sind wir in Namensfindungen generell sehr spontan und ideenreich. Jedes Hundespielzeug oder Stofftier in unserem Haus hat einen originellen Namen wie z.B.:

Rembrandt, ein Stoffdackel aus Amsterdam oder die ersten Welpenspielzeuge Jerome und Gina Lisa.

Als Kind war er in den Sommerferien sieben Mal auf Bornholm. Die Bücher von Astrid Lindgren waren immer im Gepäck, was natürlich für ein Kind der 70er nicht wirklich verwunderlich ist.

„Michel aus Lönneberga“ war sein liebstes. Bloß hieß der freche Bub im schwedische Original nicht Michel, sondern Emil. Im Deutschen wollte man damals keinen Vergleich mit „Emil und die Detektive“ ziehen, daher die Umbenennung in der deutschen Auflage des heißbegehrten Kinderbuches.

So unsere Geschichte zu „Emil“.

Der Name „Emil“ ist somit auch für Flausen vorprogrammiert- sollte man meinen- ist auch so. Ich habe mal gelesen, dass sich die Vorurteile über einen Vornamen auf den Charakter des Kindes auswirkt. Das funktioniert sicherlich auch bei Hunden.

Jeder der Emil sieht, sagt, dass der Name gut zu ihm passt. „Er würde wie ein Emil aussehen.“ Ja, das finden wir auch.

Oder könnten Sie sich zu diesem Hundeblick den Namen „Tyson“ vorstellen?!


Emil hat natürlich nicht nur einen Namen, sondern ganz, ganz viele. Hier ein Auszug:

HARPO war sein allererster beim Züchter- weil seine Fellmarkierung auf dem Rücken einer Harpune ähnelte.

Dann kam der Name EMIL von uns. Schon bevor wir ihn abgeholt hatten, wurde er von seiner Züchterin darauf erfolgreich mit nur 8 Wochen konditioniert.

Im Zuchtbuch steht BRYCE, weil er aus einem B-Wurf stammt und es ein walisischer Name sein musste. Das ist der einzige Name, den unserer Welshie nie gehört hat. 🙂

Ich nenne ihn gerne SCHNECKI, SCHNECKILEIN oder SCHNECKILINO wenn ich mit ihm kuscheln mag. Mein Mann stöhnt dann immer leise auf…

Die KOBRA, der ZAUBERER kommen mal wieder von meinem Mann und haben etwas mit Emils Schnelligkeit zu tun, wenn es ums Klauen von Essbaren geht oder jemand mit einem Lächeln dem Hund begegnet.

Und ganz zum Schluss haben wir noch die schöne Namensbildung:

SCHLEMIL. Wenn unser Emil wieder einmal den SCHLingel rauslässt und ihm der Schalk im Nacken sitzt … somit wären wir dann wieder bei der Anfangsgeschichte von Michel…

Wie heißt Ihr Hund? Und wie ist er zu seinem Namen gekommen?

Bitte erzählen Sie uns Ihre Geschichte!

Ihre Sandra Dehli mit Emil, Bryce from the Monastery Field

Veröffentlicht am Schreiben Sie einen Kommentar

Gassi Weisheiten

Ein Welsh Springer Spaniel Welpe sitz auf dem Schoß.

“Der Welpe hört auf zu pinkeln, sobald man ihn hochnimmt.”

Mein Mann kann darüber heute noch herzhaft lachen! Er hat gut lachen, denn ICH war es, der jede Nacht um 3 Uhr mit dem wimmernden Welpen auf dem Arm die Treppe runter rannte, um ihn schnell draussen ins Gras zu setzten, damit er sich erleichtern konnte. Und ICH war es, der eines nachts einen warmen Strahl am linken Bein verspürte. Tröpfchen für Tröpfchen markierte ausnahmsweise ICH den Weg vom Schlafzimmer, die Treppe runter, über die Straße, bis zur Welpentoilette, denn das Hündchen pieselte einfach drauf los. Von wegen: “Sobald der Welpe auf dem Arm ist, pinkelt er nicht oder stoppt sogar sein Geschäft, wenn er bereits losgelegt hat!” Oft habe ich das gelesen. Meine Hundetrainerin erwähnte diesen Mythos ebenfalls in der Hundeschule…damals runzelte ich mit der Stirn…heute muss ich schmunzeln.

Keep going, liebe)r) Welpenbesitzer/In!

Veröffentlicht am Schreiben Sie einen Kommentar

Hundebegnungen

Zwei kleine Hunde treffen sich auf der Strasse. Sie sind angeleint.

Ich bin völlig dafür, wenn sich zwei Hunde beschnüffeln möchten. Das sind ihre Artgenossen und die müssen sich ja schließlich auch mal unterhalten- nicht immer nur die Erwachsenen.

Denn, ich habe gelesen, nur durch den Kontakt zu anderen Hunden, lernt mein Hund. Er lernt von anderen, von größeren, von älteren und von Mann zu Mann oder von Mann zu Frau. Also lass ich unserem Welshie das Vergnügen und bleibe geduldig stehen.

Meistens kennen wir bereits seine Gesprächspartner. Aber in fremden Revieren kommt es natürlich vor, dass wir auch fremde Hunde treffen. Dann frage ich schon von weitem, ob er/sie harmlos ist und sage, dass ich einen Rüden habe. Meiner ist eh immer lieb, ja sogar sehr harmoniesüchtig, sodass ich mir von meiner Seite keine Sorgen machen muss.

Heute aber hatten wir eine „verbissene“ Begegnung mit einem Terrier, die hätte vermieden werden können.

Beide Wauzis näherten sich sehr vorsichtig und übertrieben langsam an. Meiner macht das immer so, also dachte ich mir nichts dabei. Als dann die Hunde den ersten Nasenstupser überwunden hatten,  fragte mich das andere Herrchen, ob das ein Rüde sein. Als ich das bejahte, meinte er, dass das dann wahrscheinlich nicht gut ausgehen würde- und schwups, kaum war das nahende Unheil ausgesprochen, biss der Terrier auch schon zu!

Sorry, aber so geht es nicht. Wenn ich als Hundebesitzer weiß, dass mein Hund mit anderen nicht kann, muss ich das früh genug sagen oder anzeigen. Ich will meinen Hund ja nicht unnötig in eine gefährliche Situation bringen, in der er sich verletzten kann.

Emil hat das Ganze glücklicherweise unverletzt überstanden, aber leider wieder ein wenig seiner Unbedarftheit verloren.

Veröffentlicht am Schreiben Sie einen Kommentar

Hoffnung

Zwei Dalmatinerwelpen stecken mit ihrem Kopf in Sneakers.

Dieser Beitrag ist für all diejenigen, die gerade einen Welpen großziehen und verzweifelt sind:

Es gibt Hoffnung!

Ja, es gibt Hoffnung, dass der kleine Scheißer nicht alle 4 Stunden unverhofft in die Wohnung macht, dass er durchschläft und nicht mehr jeden Schuh, jedes Kleidungsstück, das auf dem Boden liegt zerfetzt und anknabbert.

Dass er nicht gleich nach dem Aufstehen um 5 Uhr morgens Dich und seinen leeren Napf anbellt bis auch der letzte Nachbar wach ist. Sich durch die Wohnungstür quetscht, sobald sie nur einen Spalt offensteht, weil er Angst hat, Du lässt ihn alleine zurück. Dein kleiner Vierbeiner das Autofahren als selbstverständlich ansieht und nicht als böswillige Einschränkung seines Bewegungsdrangs.

Ja, es gibt Hoffnung, dass all diese Negativeigenschaften Deines geliebten Hundes irgendwann aufhören! Bei uns haben sich diese Probleme fast wie von selbst in Luft aufgelöst- nämlich dann, als unser Welshie das 1. Lebensjahr vollendet hatte. Ganz wie von selbst. So als hätte es über Nacht Klick gemacht oder Will Smith war mit seinem Zauberstab da und hat Emil zu einem vernünftige(re)n Hund geblitztdings. Hurra! Wir und der Hund haben das erste Jahr (fast) schadenfrei überlebt. Und das Zusammenleben ist erheblich stiller, routinierter und harmonischer geworden. Auch Sie können das schaffen, auch wenn es sich nicht immer danach anfühlt…

Bleiben Sie also dran, Ihren Welpen konsequent zu erziehen, ihn zu lesen und zu verstehen. All die Mühen und Leckerlis, die zeitintensiven Trainingsstunden bei Wind und Wetter, das Schrubben und Schimpfen lohnen sich irgendwann (mal früher, mal etwas später) und dann können Sie es kaum glauben!! Ist das nicht schön? Denn:

Die Hoffnung stirbt bekanntlich wirklich zuletzt!!

Veröffentlicht am Schreiben Sie einen Kommentar

Der Maschsee

Der Maschsee in Hannover. Ein kommt kommt auf einen zu.

In unserer schönen Landeshauptstadt Hannover gehe ich sehr gerne und zu jeder Jahreszeit mit meinem Hund Linda um den Maschsee. Der Weg beläuft sich auf ungefähr sechs Kilometer und ist wunderbar abwechslungsreich.

Die Befestigung des Ufers besteht zu einem großen Teil aus einer circa kniehohen Mauer, die von Spaziergängern zum Sitzen und Verweilen genutzt wird. Und liebend gern auch von Linda frequentiert wird.

Sobald wir am Nordufer um die Kurve biegen und der lange Weg entlang des Sees mit der niedrige Mauer vor uns liegt, ist Linda oben auf und marschiert die lange Strecke auf der Mauer mit Vergnügen.

Sie freut sich, erhöht zu gehen und in das unter ihr liegende Wasser zu blicken. Dort ziehen dicke Karpfen ihre Bahnen, Enten schnattern und paddeln, alles sehr interessante Dinge, die es zu beobachten gilt.

Im Frühjahr, das Wetter war kalt, aber  gut zum Spazierengehen, bogen wir wieder einmal um die Nordkurve.

Linda sprang beherzt auf die Mauer, ich war entzückt – mein Hund!!!

Stolz blickte ich umher, um die Reaktionen der um uns herumgehenden Menschen zu erörtern. Diese kleinen, kurzen Gespräche sind immer sehr nett, lustig und ich mag sie sehr.

Linda stand auf der Mauer, blickte hinab zu den Karpfen, ich ging langsam los und Linda ging mit.

Ich bin ein leidenschaftlicher Fotograf. Mit meinem Handy bilde ich ein festes Team zum Festhalten sämtlicher Dinge, die für mich Erinnerungswert haben.

So auch nun: Linda im Vordergrund, auf der Mauer, mutig blickend, dahinter der Eisblaue kühle Maschsee mit dem Stadion in der Ferne…ein wunderbares Bild, was es festzuhalten galt.

Ich drehte mich um, weg von der Mauer und Linda, um mein Handy aus der Tasche zu ziehen…ein bisschen umständlich, da ich Lindas Leine hielt, eine Tasche und nun noch nach dem Telefon kramte, da gab es ein merkwürdiges Geräusch…es platschte!

Ich drehte mich schnell um, das Geräusch war sehr nah und ich befürchtete Schlimmes…und so war es dann auch.

Der Hund war bei einer Drehung auf der Mauer zu Wasser gegangen. Die Leine mitsamt dem leeren Halsband baumelte über der Mauer, ein eigentlich witziger Anblick.

Wenn, ja, wenn nicht mein Hund nun fast zwei Meter unter mir im Wasser paddelnd seine Kreise gezogen hätte.

Ich spürte ein aufkommendes Gefühl von Panik, obwohl Linda eine ausgezeichnete Schwimmerin ist und auch sehr gerne im Wasser ist. „Aber wie bekomme ich sie da nun heraus..?“

Das Wasser war kalt, nicht eisig, aber kalt, und ich erwog, vor Panik ein leicht getrübter Blick, über die Mauer und in das Wasser zu springen.

Ich habe keine Kinder, aber ich glaube, das Gefühl, wenn ein Kind aus Versehen ins Wasser fällt, ist mit meinem gleich gewesen.

Ich rannte oberhalb des Wassers hin und her, keine Leiter, die ins Wasser führte, zu tief um sich über die Mauer zu beugen und den Hund herauszuziehen… und wenn auch, wo dann anfassen zum Ziehen..?

Immerhin ist Linda wohlgenährt und bringt satte 11 Kilo auf die Waage. Und nass..??

Eine schlimme Situation, ich litt und war verzweifelt… doch als ich wieder zu Linda herunterblickte, sah ich die Kleine locker an der Mauer entlang  kraulen.

„Was ist das denn..?”

Linda, total entspannt, paddelte los, dabei ab und an, immer wieder an die Mauer stoßend, natürlich wollte sie gerne zu mir hoch.

Was für ein Glück!

Ich ergriff die Chance und feuerte sie wie ein Trainer den gesamten langen Weg entlang der Mauer an, lobte, machte Versprechungen und Linda paddelte….

Der Blick von ihr, immer wieder zu mir heraufschauend, war herzzerreißend und absolut witzig.

„Wie lange soll ich jetzt hier noch so schwimmen? Warum holst du mich nicht raus..?“ schien er zu sagen… und was wohl die entgegenkommenden Spaziergänger dachten, wer im Maschsee dort trainierte…!?!

Es war eine sehr lange Strecke, bestimmt zweihundert Meter, bis endlich die Mauer abgelöst wurde von dem lockeren Uferbereich, an dem Linda ohne Probleme an Land gehen konnte.  Das tat sie dann auch, ich nahm sie glücklich in Empfang und ging schnellstens mit ihr zum Auto, um sie in warme Decken zu hüllen.

Alles in Allem muss ich schon sagen, dass Linda dieses Ereignis sehr viel entspannter weggesteckt hat als ich…

…mein kleiner, toller Hund!!!

Veröffentlicht am Schreiben Sie einen Kommentar

Jahreszeiten mit Hund

Tja…Spazierengehen…

…für mich seid Kindheitstagen eigentlich eine Sache, die schwer überbewertet war. Mit den Eltern, bzw. zwischen den Eltern als kleines Kind durch den herbstlich kühlen oder den tief verschneiten Wald zu stapfen, hm… das war nicht so spannend. Die Eltern unterhielten sich, ich war mir selbst überlassen und daher auch immer froh, wenn nach einer Stunde oder auch mal etwas mehr, der Gang endlich ein Ende fand.

Mit zunehmendem Alter wurde ich autark, und entschied für mich, an diesen unleidlichen und langweiligen Ausflügen nicht mehr teilzunehmen.

Das blieb Jahrzehnte so. Ich vermisste nichts, huschte ab und zu mal mit dem Fahrrad durch den Wald, um eine Strecke abzukürzen, aber ansonsten hielt ich mich fern.

Ich bin ein Stadtkind.

Gehe gerne zum shoppen in die Stadt, mir macht Asphalt keine Angst, ich bin mindestens einmal in der Woche in der Stadt und genieße die Zeit dort.

Vor 10 Jahren dann hatte ich  endlich meinen Mann soweit, dass auch er einen Hund haben wollte…

Ich lockte ihn mit solchen Versprechen wie: „Der Hund wird uns schlanker machen…!“

Oder: „Wie gesund wir leben werden, wenn wir erstmal jeden Morgen mit dem Hund durch den Wald walken…“ Ok.

Der Hund wurde schnell gefunden, Linda war eine spanische Mischung, natürlich der süßeste Hund, den es gab.

Wir haben den Anschaffungsmonat absichtlich in den Juni gelegt, damit wir eine gute und lange Anlaufzeit bei bestem Sommerwetter hatten und uns an drei Spaziergängen pro Tag gewöhnen konnten.

So begann also unsere Zeit mit Linda. Und meine Liebe zu unserem Wald. Wie sehr liebe ich unsere Spaziergänge bei JEDEM Wetter! Im Frühling, wenn die ersten hellgrünen Spitzen zuerst an den Büschen und dann an den Bäumen erscheinen. Der matschige Boden, gerade noch mit Eis bedeckt, trocknet und ein erster Duft nach Erde, würzig und kräftig entfaltet sich.

Der Hund rennt aufgeregt über den Boden, die Nase gesenkt, auf der Suche nach Mäuselöchern und wer weiß was noch…

Lebensfreude, sie zu beobachten.

Im Sommer, wenn auf den Straßen die schwere Wärme liegt, der Wald aber angenehm kühl und dunkel ist, die Sonne, die ein bisschen durch das Blätterdach  Glitzerstrahlen auf den Boden zaubert.

Der Wald im Herbst.

Herbst….. Pilzgeruch in der Luft, feiner Regen, der sich auf den Blättern sammelt und

zu dicken Tropfen auf mich und Linda herabfällt. Der Hund, unbeeindruckt von dem

sogenannten schlechten Wetter, beinahe fröhlich durch den Matsch laufend,

immer und immer unermüdlich schnüffelnd, steckt mich mit seiner guten Laune an…

Und der Winter.

Wie unangenehm, sich in mehrere Schichten Kleidung zu hüllen. Keine Lust, in die Kälte zu gehen. Kann mir irgendjemand den Gassigang abnehmen..? BITTE!!!

Aber was soll’s, der Hund muss raus, ich gehe…und kaum bin ich im Wald, erwartet uns  eine dicke Schneedecke, noch unberührt, wir beide die ersten…drehe mich um, sehe dicke Stapflöcher von meinen Stiefeln und viele kleine Hundefusslöcher…

Sie springt und rennt, freut sich über den Schnee, mit dem Kopf im Schnee, nach Schneebällen jagend, pures Glück, ich sehe es genau. Dann sind wir wieder zu Hause, ich frage mich kurz, warum ich eigentlich vorhin nicht raus wollte, finde keine Antwort. Der Hund liegt erschlagen vom Spaziergang am warmen Ofen, räkelt sich wohlig und beginnt leise zu schnarchen.

Kurzer Szenenwechsel:

Ich bin im Urlaub, liege am Pool, chille entspannt, alles top. Der Hund zu Hause bei Oma und Opa bestens aufgehoben, brauch mir keine Sorgen zu machen. Aber nach einigen Tagen beginnt es in mir, das Gefühl:

Ich brauch den Spaziergang mit meinem Hund… raus in den Wald, zügiges Gehen, dunkles Blätterdach über mir, duftender Waldboden unter mir, der Hund neben mir.

Wie viele Tage noch…? Ah, bald….

Veröffentlicht am Schreiben Sie einen Kommentar

Beach Boy 2018

Sandra Dehli sitz mit ihrem Hund auf einer Düne. Sie hat den Arm um ihn gelegt.

Wenn jemand behauptet, sein Hund spiele verrückt, wenn er zum ersten Mal Schnee unter den Pfoten spürt- dann war er noch nie mit ihm am Strand. Denn das Feeling toppt alles, was ich bisher an Freude bei unserem Hund gesehen habe!

Wir machen nun seit einer Woche Urlaub in Jütland an der Nordseeküste. Unser dänisches Ferienhaus liegt wunderschön in den Dünen von LØkken. Es sind nur 200 m, dann bist du am kilometerlangen weißen, fast menschenleeren Sandstrand, wo von Mai bis September 485 (!) kleine, weiße Badehäuschen in Reih und Glied stehen. Sie sind sicher das bekannteste Wahrzeichen der sog. „weißen Stadt“ LØkkens. Hier ist es zum Schreien schön!

Es ist Emils erster Strandurlaub. Würde es nach ihm gehen, könnten wir schon morgens um 4 Uhr über die Düne laufen und zum Meer sprinten…aber auf dem Weg dahin, wäre es auch noch super, kurz einen Hasen jagen zu dürfen…unser Stöberhund hat immer die Nase im Wind. Am liebsten sitzt er oben auf der Düne und saugt erst einmal alle neuen Gerüche auf. Das kleine schwarze Näschen wippt leicht auf und ab: Salz liegt in der Luft, ein Hauch von Seetang, Fisch und wer weiß, was er noch so alles mit seiner feinen Nase in dem Nordseeluft-Cocktail erschnüffelt! Völlig berauscht sprintet er dann los in Richtung Wasser! Was auch völlig neu für uns ist, denn er hatte bis dato Angst vor Wasser. Angst vorm Baden in der Wanne, Duschen beim Hundefrisör, Platschen im ruhigen Bach oder beim vermeidlichen Entenjagen am Gardasee. All diese Erlebnisse ließen ihn vor dem kühlen Nass zurückschrecken- und nun diese Wandlung! Kaum zu glauben.

Hier, im lockeren, dänischen Urlaubsmodus- Emil darf sich ungewohnt frei im und ums Haus herumbewegen und zum Pipimachen leine ich ihn nicht an, verspürt er nun die große Freiheit. Er ist nun so mutig, dass er sich am 4. Tag plötzlich alleine auf einen Strandspaziergang begibt. Eben gerade lag er noch dösend unterm Tisch, schwups ist er weg. Und wo findet mein Mann ihn? – Natürlich am Meer. Dort hatte er wohl schon von Weitem die Dänische Hühnerhundedame Luna aus Bielefeld gerochen, die wir jeden Morgen an unserem Strandabschnitt treffen. Bei dem starken Wind ist das auch kein Wunder! Erleichtert sind wir, als er uns – ohne zu rufen – in die Arme läuft.

Schönes Dänemark, wir kommen wieder!

Mange tak. Vielen Dank.

Veröffentlicht am Schreiben Sie einen Kommentar

Ich möchte einen Hund

So, höchste Zeit, dass ich mich hier auch mal zu Wort melde. Wer ich bin? Ich bin Herrchen und hatte mit Hunden bisher gar nichts am Hut.

„Ich möchte einen Hund.“ Dies war die Antwort meiner Frau auf meine alljährliche Frage bezüglich besonderer Wünsche zum Weihnachtsfest. Aha, sie hätte gerne einen Hund. Ok, verstanden, aber wie soll das denn bitte funktionieren? Beide berufstätig und gerne im Urlaub zu fernen Zielen unterwegs. Dazu gerade in eine neue Wohnung gezogen und das passende Designersofa gekauft. Nee, nee, das wird wohl eher nichts. Aber vielleicht bringt der Weihnachtsmann ja eine schöne Halskette von Tiffany mit einem herzigen Hundeanhänger dran…

Diese Geschichte wiederholte sich noch ca. drei Weihnachtsfeste, dann hatte ich es begriffen: Wunsch ist Wunsch und drei Mal Hund bedeutet tatsächlich Hund!

„Gut mein Schatz, ich habe es verstanden. Lass uns überlegen, einen Hund anzuschaffen.“ Puh, hatte ich das wirklich gerade eben gesagt? Nun galt es meine Verhandlungsposition so gut wie möglich auszubauen: „Also, wenn schon Hund, dann nur einer, der auch was kann, z.B. mit mir joggen gehen. Bloß keinen Kläffer, ach ja, und optisch soll er auch was hermachen. Fürs Gassigehen bin ich nicht zuständig und ich möchte nie hören, wir können dieses oder jenes nicht machen, weil wir nun einen Hund haben.“ So viel zur Theorie.

Nach längerer Recherche, Züchterbesuchen, Auswahlgesprächen und Erfahrungsaustauschen mit anderen Hundebesitzern ist der kleine Welpe dann bei uns zuhause eingezogen. Er schaute mich freudestrahlend mit seinen bernsteinfarbenen Knopfaugen an, fiepste kurz und pinkelte dann schwanzwedelnd vor mir auf den Fußboden. Frei nach dem Motto: Ich wohne jetzt hier und wer bist du?

Wer ich bin? Ich bin Herrchen und seit neuestem auch Hundeversteher.

Und wer bist du?