Dieser Beitrag ist für all diejenigen, die gerade einen Welpen großziehen und verzweifelt sind:
Es gibt Hoffnung!
Ja, es gibt Hoffnung, dass der kleine Scheißer nicht alle 4 Stunden unverhofft in die Wohnung macht, dass er durchschläft und nicht mehr jeden Schuh, jedes Kleidungsstück, das auf dem Boden liegt zerfetzt und anknabbert.
Dass er nicht gleich nach dem Aufstehen um 5 Uhr morgens Dich und seinen leeren Napf anbellt bis auch der letzte Nachbar wach ist. Sich durch die Wohnungstür quetscht, sobald sie nur einen Spalt offensteht, weil er Angst hat, Du lässt ihn alleine zurück. Dein kleiner Vierbeiner das Autofahren als selbstverständlich ansieht und nicht als böswillige Einschränkung seines Bewegungsdrangs.
Ja, es gibt Hoffnung, dass all diese Negativeigenschaften Deines geliebten Hundes irgendwann aufhören! Bei uns haben sich diese Probleme fast wie von selbst in Luft aufgelöst- nämlich dann, als unser Welshie das 1. Lebensjahr vollendet hatte. Ganz wie von selbst. So als hätte es über Nacht Klick gemacht oder Will Smith war mit seinem Zauberstab da und hat Emil zu einem vernünftige(re)n Hund geblitztdings. Hurra! Wir und der Hund haben das erste Jahr (fast) schadenfrei überlebt. Und das Zusammenleben ist erheblich stiller, routinierter und harmonischer geworden. Auch Sie können das schaffen, auch wenn es sich nicht immer danach anfühlt…
Bleiben Sie also dran, Ihren Welpen konsequent zu erziehen, ihn zu lesen und zu verstehen. All die Mühen und Leckerlis, die zeitintensiven Trainingsstunden bei Wind und Wetter, das Schrubben und Schimpfen lohnen sich irgendwann (mal früher, mal etwas später) und dann können Sie es kaum glauben!! Ist das nicht schön? Denn:
Die Hoffnung stirbt bekanntlich wirklich zuletzt!!
Sie spielen mit dem Gedanken, sich einen Welpen anzuschaffen? Sie halten sich Tag und Nacht in einschlägigen Hundeforen auf, um sich auf die Situation vorzubereiten? Sie nerven Ihre Bekannten, die schon einen Hund haben und planen bereits stapelweise Bücher zu lesen?
Nicht notwendig, denn EINS reicht völlig aus, und zwar das hier:
Das schön gestalte Buch bereitet den neuen Hundebesitzer auf übersichtlichen 163 Seiten auf alles vor, was man über einen Welpen, dessen Anschaffung, Entwicklung und Erziehung wissen muss, manchmal auch knallhart mit ganz viel Witz und Charme, wenn es da heißt „…Sie brauchen Zeit, Geduld und Humor, gute Nerven, Klarheit, einen Plan und einen Wischmop.“
Das turbulente Leben mit einem Welpen beschreibt Frau von der Leyen aus Ihrer ganz persönlichen Sicht als Hundeexpertin und Journalistin. Dabei betont sie gerne, dass es Ihre Erfahrungen sind und nicht das Non Plus Ultra für jedermann ist. Denn: jeder Hund ist anders.
Das Buch ist in drei Kapitel aufgeteilt:
Welpenalarm (Bitte lange vor der Anschaffung eines Welpen lesen!)
Das Hundekind zieht ein
Lernen fürs Leben: Hundeerziehung
Nützliche Tipps wie Welpenausstattung, Glaubensfragen, Erziehungsratgeber, Listen wie zum Bsp. die wichtige Notfall-Apotheke sind in einem farblichen Kästchen hervorgehoben, sodass der Leser das wichtigste schnell wiederfindet. Süße Welpenbilder steigern die Vorfreude auf den eigenen!
Wer sich nicht sicher ist, ob er sein Leben mit einem Welpen teilen möchte, sollte dieses Buch unbedingt lesen, denn es beschreibt die nackte Wahrheit ohne Wimpernzucken wie anstrengend es ist! Das Aufziehen eines Welpen ist kein Zuckerschlecken. Und das kann ich wahrlich bestätigen! Aber wenn man mit viel Herz und Verstand, die reichlichen Tipps aus dem Buch anwendet, werden Sie sehen- na ja vielleicht nicht sofort, weil sie total übermüdet sind- aber etwas später, wenn der Welpe aus dem Gröbsten raus ist, dass es sich gelohnt hat, die Tipps zu beherzigen und konsequent durchzuziehen.
Manch einer ist besser geschaffen für einen erwachsenen Hund, der nicht alle 2 Stunden Pipi muss und das auch noch auf seinem teuren Teppich… Auch ich war oft am Rande der Erschöpfung, murmelte im Halbschlaf was von „Zurückbringen“ und bot ihn meiner Nachbarin im Gegenzug zu ihrem nervigen Sohn an. Aber am Ende haben sich all die Mühen und Entbehrungen gelohnt! Sie werden sehen.
Und ganz wichtig: Sie sind nicht alleine! Und was Sie durchmachen ist gaaanz normal.
Als neue Hundebesitzerin muss man nicht nur für seinen neuen Hausbewohner jede Menge einkaufen, sondern auch für sich selbst ein paar neue Dinge shoppen, die man vorher nicht besessen hat, weil unnötig, weil uncool. Hier Frauchens persönliche Top-Ten aus dem ersten Hundejahr:
10. bequeme (!) Gummistiefel
9. Thermosocken für die Gummistiefel
8. Thermohandschuhe mit verstärkten Einsatz an der Handfläche, damit man die Leine besser halten kann und der Wollhandschuhe durch die Leine nicht aufribbelt
7. leichte Jogginghose, in der man auch schlafen kann, da nachts keine Zeit ist, sich was ordentliches anzuziehen, wenn der Welpe muss!
6. stylischer Rucksack von Ölend für die Trainingsutensilien in der Hundeschule- Handtasche geht nur, wenn man 8 Arme hat
4. mehrere Shorts für den Sommer mit Taschen- vergesst Kleidchen ohne Taschen- wohin sollten da Schlüssel, Handy, Poo-Bags, Spielzeug und Leckerlis?
3. ein neues Handy, da das alte beim Toben im Wald verloren ging…
2. wind- und regendichte Wachsjacke von Barbour– ein MUSS für jeden Besitzer eines Jagdhundes
und definitiv auf Platz 1 ist:
ein größeres Auto! Wie z.Bsp. ein SUV von KIA.
Indem problemlos die Hundebox in den Kofferraum passt und die Einkäufe auf die Rücksitzbank Platz finden. Ein Auto mit einem mindestens 500-l-Kofferraum muss es sein. Vorher war das leider in Frauchens kleinem Peugeot 206 nicht der Fall. Wenn sie vergaß, dass ich hinten mitfuhr, musste der Einkauf auf den Beifahrersitz gestapelt werden…eine Getränkekiste auf dem Sitz, darauf gestapelt die ZEWA-Küchenrollen, darauf die Palette Kaffeekapseln, darauf….
Eine halbe Ewigkeit ist es schon her, dass wir uns auf unseren Familienzuwachs vorbereitet haben. Vorbereitet heißt, dass wir uns nicht einfach für einen Hund entschieden haben- los, jetzt wird einer aus dem Tierheim geholt, sondern wir haben ein halbes Jahr vor Einzug ein Fachbuch über Welpen gelesen, gegoogelt, was man alles für ein Hundebaby in den ersten Wochen braucht, die eigene hundeerfahrene Mutter ständig sonntags am Telefon gelöchert und letztendlich sind wir sogar auf „Informationstour“ in den einschlägigen Fachgeschäften am Ort gewesen. Ich war sehr überrascht, wie die Verkäufer strahlten, wenn man ihnen erzählt, dass ein neues Hundebaby in den Stuttgarter Raum ziehen wird- auch wenn’s noch gar nicht geboren war! Sogar Tipps von anderen Kunden habe ich bekommen und natürlich musste ich immer Rasse, Herkunft und später natürlich auch ein Welpenfoto aus der Wurfkiste zeigen. Jeder war sehr entzückt und gewillt, endlos Auskunft über ihre welpengerechten Produkte zu geben, ja einige rieten mir sogar von unnützen Dingen ab, die der Welpe (noch) nicht braucht oder es eh gleich zerlegen wird.
Aber jetzt zur eigentlichen „Vorbereitung“ des Hauses bzw. in unserem Fall unserer 150 qm großen Maisonett-Wohnung, in der viele Dinge stehen, die uns lieb und teuer sind:
Da wären zu erst die Schuhe meines Mannes! Ja, SEINE Schuhe, nicht die der Frau. In der Vergangenheit betonte er schon immer, wenn ich auch nur den Wunsch äußerte, dass ich einen Hund haben möchte, dass der aber nicht an seine Schuhe dürfe! Dafür hätte ich Sorge zu tragen, ansonsten müsse dann der Hund wieder ausziehen…das klingt hart. Ich weiß. Die Latte wurde gleich sehr hoch gehängt, denn Flur, Schlafzimmer und diverse Schränke sind voll von seinen teuren Italoschlappen- allesamt büro- und laufstegtauglich.
Also schlug ich vor- um Ärger im Vorfeld zu vermeiden, die Stücke, die es nicht mehr in einen abschließbaren Schrank geschafft hatten, in durchsichtige Stapelboxen zu verstecken. Gesagt, getan. IKEA sei Dank! Bis heute, nun ist der Welpe 7 Monate alt, hat er keinen teuren Schuh angeknabbert- nur die alten Hausschuhe ein Paar Havaianas meines Mannes. Aber da sagte ich nur: „Selbst schuld.“ Hättest du die mal auf die Treppenstufen gestellt- so wie ich meine Tag ein, Tag aus.
Und da kommen wir auch schon zu Punkt 2 der Hauspräparierung: Die Treppe.
Die Treppe geht bei uns intern nach oben zum Wohnzimmer und hat offene, glatte Holzstufen. Eine Todesrutsche für jeden Welpen- auch für die ganz großen unter ihnen. Außerdem sollte ein Welpe wegen des weichen Knochengerüsts keine Treppen laufen. Gerade das Hinabsteigen ist ungesund. Bitte tragen Sie den kleinen Kerl mindestens bis zum 6. Monat- auch wenn’s dann wirklich schwer wird! Somit werden frühzeitig Hüftgelenksprobleme verhindert oder reduziert, wenn nicht genetisch vorbelastet. Ihr Hund wird es Ihnen im Alter danken!
Es wird immer empfohlen, Treppen mit einem Babygitter zu sichern. Auch wenn es nicht chic ist, das ist ein MUSS. Wir haben uns von Freunden eins leihen können. Richtig heißt es übrigens „Türschutzgitter“.
Oft können Sie die Gitter ohne Schrauben zwischen Wand und Treppengeländer spannen- das hält unwahrscheinlich gut. Ich wollte es vorher auch nicht glauben, aber es tut seinen Dienst. Gefunden auf otto.de:
Jenseits des Gitters liegt nun das unerreichbare Paradies für Mensch und Hund: das Wohnzimmer mit einer gemütlichen Sofalandschaft. Diese neu und teuer. Ein weiteres Tabu für den Vierbeiner…aber dazu später mehr, wie sich bei uns zu Hause „Tabus“ in Luft aufgelöst haben. O-Ton meines Mannes „Hier dürfen nur Lebewesen rauf, die einen Daumen haben.“
Punkt 3 ist kurz erklärt:
Alles, was unterhalb einer Tischkante steht und man nicht möchte, dass es angesabbert, zerbissen oder gefressen wird, wird höher gestellt oder in Schubladen verstaut. Negativ an der ganzen Sache ist, dass ich bis heute Dinge vermisse, weil ich nicht mehr weiß, wo ich sie versteckt habe…
…ach eins noch und es tut mir echt Leid, dies sagen zu müssen: Wer Teppichböden hat, hat bereits verloren- sorry!!
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