Wenn jemand behauptet, sein Hund spiele verrückt, wenn er zum ersten Mal Schnee unter den Pfoten spürt- dann war er noch nie mit ihm am Strand. Denn das Feeling toppt alles, was ich bisher an Freude bei unserem Hund gesehen habe!
Wir machen nun seit einer Woche Urlaub in Jütland an der Nordseeküste. Unser dänisches Ferienhaus liegt wunderschön in den Dünen von LØkken. Es sind nur 200 m, dann bist du am kilometerlangen weißen, fast menschenleeren Sandstrand, wo von Mai bis September 485 (!) kleine, weiße Badehäuschen in Reih und Glied stehen. Sie sind sicher das bekannteste Wahrzeichen der sog. „weißen Stadt“ LØkkens. Hier ist es zum Schreien schön!
Es ist Emils erster Strandurlaub. Würde es nach ihm gehen, könnten wir schon morgens um 4 Uhr über die Düne laufen und zum Meer sprinten…aber auf dem Weg dahin, wäre es auch noch super, kurz einen Hasen jagen zu dürfen…unser Stöberhund hat immer die Nase im Wind. Am liebsten sitzt er oben auf der Düne und saugt erst einmal alle neuen Gerüche auf. Das kleine schwarze Näschen wippt leicht auf und ab: Salz liegt in der Luft, ein Hauch von Seetang, Fisch und wer weiß, was er noch so alles mit seiner feinen Nase in dem Nordseeluft-Cocktail erschnüffelt! Völlig berauscht sprintet er dann los in Richtung Wasser! Was auch völlig neu für uns ist, denn er hatte bis dato Angst vor Wasser. Angst vorm Baden in der Wanne, Duschen beim Hundefrisör, Platschen im ruhigen Bach oder beim vermeidlichen Entenjagen am Gardasee. All diese Erlebnisse ließen ihn vor dem kühlen Nass zurückschrecken- und nun diese Wandlung! Kaum zu glauben.
Hier, im lockeren, dänischen Urlaubsmodus- Emil darf sich ungewohnt frei im und ums Haus herumbewegen und zum Pipimachen leine ich ihn nicht an, verspürt er nun die große Freiheit. Er ist nun so mutig, dass er sich am 4. Tag plötzlich alleine auf einen Strandspaziergang begibt. Eben gerade lag er noch dösend unterm Tisch, schwups ist er weg. Und wo findet mein Mann ihn? – Natürlich am Meer. Dort hatte er wohl schon von Weitem die Dänische Hühnerhundedame Luna aus Bielefeld gerochen, die wir jeden Morgen an unserem Strandabschnitt treffen. Bei dem starken Wind ist das auch kein Wunder! Erleichtert sind wir, als er uns – ohne zu rufen – in die Arme läuft.
Schönes Dänemark, wir kommen wieder!
Mange tak. Vielen Dank.